Die Grünen in Münster haben auf Antrag von Jule Heinz-Fischer und mir auf ihrer vergangenen Kreismitgliederversammlung beschlossen, den Vorstand des Kreisverbandes umzustrukturieren. Neben den üblichen beiden Sprecher*innen und den typischen beisitzenden Vorstandsmitgliedern wird darüber hinaus eine frauenpolitische Sprecherin und eine*n Queer-Specher*in geben. Beide sind beratend tätig und sollen dafür Sorgen, dass innerhalb des Kreisverbandes „niemand aufgrund seines*ihres Geschlechts oder sexueller Orientierung benachteiligt wird“. Bereits auf der vorangegangenen Mitgliederversammlung waren Jule und ich damit beauftragt worden, ein Aufgabenprofil für das Amt „Frauenpolitische Sprecherin“ zu entwickeln. Dieses Profil haben wir nach Rücksprache mit Betroffenen und interessierten Grünen um den Faktor „queer“ erweitert.
Ausgangspunkt unseres Antrags war, dass wir beobachtet haben, dass viele Organisationen frauenpolitische und queerpolitische Positionen vertreten, diese aber selbst zu wenig leben. Dies liegt oft daran, dass tagesaktuelle Themen die Anliegen von benachteiligten Gruppen überlagern – beispielsweise in Gremiensitzungen. Deshalb wünschten wir uns die Erweiterung des Vorstandes um ein „Duo“, das Diskussionen verfolgen und aus queerpolitischer Perspektive Stellung beziehen kann.
Das „Duo“ soll die Belange von Frauen und queeren Menschen vertreten. Mit Queerpolitik ist hier ausdrücklich nicht bloß Politik für Lesben und Schwule gemeint, sondern auch Politik für Menschen mit queerer Geschlechtsidentität (also z.B. inter*, nichtbinär oder trans*). Es soll Frauen und LSBTIQ im Kreisverband über aktuelle Diskussionen auf dem Laufenden halten und, wenn nötig, Anregungen in den Vorstand einbringen und zur Abstimmung stellen.
Des Weiteren haben die Mitglieder Folgendes entschieden:
- Das querfeministische Sprecher*innen-Duo (QFS) kann eine repräsentative Funktion nach außen haben. Sie dürfen, nach Absprache mit dem restlichen Vorstand, zu queerpolitischen und frauenpolitischen Fragen öffentlich Aussagen tätigen.
- Die QFS haben eine organisierende und stellvertretende Funktion nach innen, also in die GRÜNE Partei. Sie sind Sprecher*innen der noch einzurichtenden und ständig existierenden AG Frauen- und Queerpolitik und damit für das Funktionieren der AG verantwortlich. Die Sprecher*innen sind dazu eingeladen, eine AG zu ihren Themen gründen und zu begleiten, um eine Diskussionplattform zu bieten und mehr Mitglieder in das Thema einzubinden. Es ist natürlich möglich, diese AG in weitere AGs zu unterteilen, um sich einzelnen Personengruppen und ihren Anliegen expliziter zu widmen.
- Die QFS werden die Diskussionen um weitere nötige Satzungsänderungen konstruktiv begleiten.
Ich freue mich schon auf die Mitgliederversammlung, auf der das Duo gewählt werden kann.