
Die Arbeit am Leerstandsmelder hat mir großen Spaß gemacht. Als eine der bundesweit aktivsten Leerstandsmelderinitiativen besuchten wir Nachbarn, recherchierten und kontaktierten Eigentümerinnen und Eigentümer, nahmen an Bürgerinitiativen und Demos teil, leisteten Öffentlichkeitsarbeit und machten politischen Druck auf den Stadtrat. Wir forderten eine „Zweckentfremdungsatzung“ zum Schutz von Wohnraum, so dass es illegal wird, Wohnungen leer stehen zu lassen. Diesen Beschluss hat der Stadtrat nun vergangenes Jahr gefällt. Ich bin gespannt, was dabei herauskommen wird.
Rückblick: Im März 2012 startete ich gemeinsam mit der „Mehr Demokratie Hochschulgruppe“ und dem unabhängigen Fachschaftenforum (FaFo) die interaktive Homepage zur Erfassung von leerstehenden Gebäuden in Münster. Da der AStA der Uni Münster sie Seite nicht umsetzen wollte, nahmen wir die Sache selbst in die Hand. Im Oktober, als der Mangel an Wohnraum seinen Höhepunkt erreichte, meldeten die Bürgerinnen und Bürger bereits über 380 Leerstände. Zwischenzeitlich haben wir die leerstehenden Wohnhäuser der abgezogenen britischen Militärstreitkräfte nahezu komplett online erfasst und kommen somit auf weit über 700 Einträge. Das ist Platz 2 im gesamten deutschsprachigen Raum!
Als betreuende Gruppen haben wir unsere Kapazitätsgrenze nun erreicht. Es ist uns schlichtweg nicht möglich, über 700 Gebäude zu betreuen. Uns ist es gelungen, aufzuzeigen, dass Münster ein großes Leerstandsproblem hat. Dieses Problem kann mit einer Leerstandsagentur gelöst werden, so dass leerstehender Raum bedürfnisorientiert vermittelt und genutzt werden kann.
Selbstverständlich kann man weiterhin leerstehende Wohnungen & Gebäude auf www.leerstandsmelder.de eintragen und kommentieren und somit dazu beitragen, dass diese baldmöglichst wieder genutzt werden. Wer von euch Interesse hat, schreibe einfach eine Mail an muenster@leerstandsmelder.de.