(Noch) kein Erfolg in Schmallenberg, aber im HSK!

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63,74 Prozent der Schmallenberger*innen haben bei der Kommunalwahl 2020 gewählt. Damit war mein erstes Wahlziel als Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN, die Steigerung der Wahlbeteiligung, erreicht. Für den Einzug in die Stichwahl hat es für mich mit nur 7,23 Prozent der Stimmen nicht gereicht. Bin ich entäuscht? Nein. Weil ich die politische Landschaft in Schmallenberg kenne und das Risiko nicht gewählt zu werden, bewusst eingegangen bin. Aber natürlich habe mir ein besseres Ergebnis, also ein zweistelliges, gewünscht, um ein deutlicheres Zeichen zu setzen. Als Kandidat der ‚von außen kommt‘, ist es mir leider nicht gelungen, mehr Menschen zu überzeugen. Zu ungleich waren die Startbedingungen. Und zu stark ist die Hausmacht der CDU. Noch jedenfalls.

Die Reihen der CDU in Schmallenberg sind (noch) geschlossen. Der CDU-Kandidat zog (noch) mit 59,34 Prozent aller Stimmen davon.  Gleichwohl hätten wir GRÜNE es gemeinsam mit den anderen Parteien fast geschafft, die absolute Mehrheit der CDU zu brechen. Sie hat diesmal ’nur‘ 50,42 Prozent der Stimmen geholt. Die UWG ist in Schmallenberg ebenfalls sehr stark und auch die Partei ‚Die Partei‘ ist erfolgreich angetreten und ist in den Stadtrat eingezogen.

So ist die Entwicklung der Menschen weg von der CDU auch in Schmallenberg eindeutig, geht aber bei weitem nicht schnell genug. Wo es keine Fridays For Future-Bewegung oder ähnliche Gruppen gibt, wo die GRÜNEN (noch) geringe Mitgliederzahlen (in Schmallenberg sind es 21) und (noch) einen niedrigen Organisationsgrad haben und selbst keinen eigenen Kandidaten bzw. Kandidatin stellen können; wo die Probleme der Zeit wie die Klimakrise und ihre Auswirkungen trotz Waldsterben und Grundwasserknappheit in ihrer Dringlichkeit (noch) nicht gesehen werden und andere, milieubedingte Faktoren das Wahlverhalten der Menschen bestimmen; wo der Wunsch nach einem politischen Personalwechsel nach gefühlt unendlich vielen Jahren CDU-Herrschaft (noch) nicht groß genug ist, ist es trotz überlegener Argumente und politischer Inhalte und trotz des Unvermögens der CDU, Probleme wirklich zu lösen und Krisen nicht nur zu ‚managen‘ sondern zu verhindern, sehr schwer für uns GRÜNE zu punkten. Noch.

GRÜNE, die in schwarz dominierten Regionen die Fahne hoch halten, sind Pioniere einer neuen Zeit. Einer neuen politischen Ära und dem Versuch des Menschen, in Einklang mit der Natur und nicht gegen sie zu leben. Sie zu unterstützen war mein eigentliches Wahlziel. In einer Region wie im Hochsauerland gibt es noch Städte, wie Winterberg und Medebach, da treten (noch) überhaupt keine GRÜNEN an. Zwei Ortsverbandsgründungen in Brilon und Bestwig und der Einzug der Kandidierenden dort in den Stadtrat zeigen aber, dass GRÜN auch jenseits der Großstädte wächst.

Viele Menschen sind während meiner Bürgermeisterkandidatur auf mich zugekommen und haben meinen Mut gelobt, das überhaupt anzugehen. In vielen Ortschaften in Schmallenberg (es sind über 80!) war noch nie ein GRÜNER so präsent, so dass sich manche die Augen rieben, dass das heutzutage möglich ist. Ein wichtiges Zeichen, das unbedingt zu setzen war, auf dem man aufbauen kann und auf das ich stolz bin. Die GRÜNEN in Schmallenberg haben ein kleines Fünkchen Hoffnung auf Veränderung nach Schmallenberg gebracht und es war mir eine Ehre, dabei gewesen zu sein.

Ich danke dem tollen GRÜNEN Schmallenberger Wahlkampfteam. Danke für euer Vertrauen, dass ihr mich aufgestellt habt und danke an alle, die mich gewählt haben. Für eine Stadt als Bürgermeister angetreten zu sein, bindet einen an eine Stadt. Auch emotional. Als Kreisgeschäftsführer des GRÜNEN Kreisverbandes Hochsauerland werde ich die GRÜNEN in Schmallenberg weiter unterstützen. Die Kandidatur war eine großartige Erfahrung für mich, ich habe viele tolle Menschen getroffen und viel gelernt.

Im Kreistag Hochsauerland ist schon erkennbar, wohin die Reise gehen könnte, wenn wir uns anstrengen. Dort haben wir GRÜNE ein Ergebnis von 13,59 Prozent geholt und damit fast sieben Prozent mehr als bei der letzten Kommunalwahl. Das bedeutet ein Zugewinn von drei Sitzen. Ein Etappensieg! Auch dort gab es eine höhere Wahlbeteiligung und die abolute Mehrheit der CDU ist nun dahin. Sie hat nur noch 48,82 Prozent der Stimmen erhalten. Aber diese Zahl wird weiter schmelzen. Wie die Gletscher in den Gebirgen und das Eis an den Polen in Zeiten der Klimakrise. Davon bin ich überzeugt.

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