Soll doch nochmal jemand sagen, die Leute hätten nur Corona im Kopf. Tatsächlich scheint da noch viel Platz für andere wichtige Dinge zu sein. GRÜNE Themen. Beispielsweise den Artenschutz. Der GRÜNE Kreisverband Hochsauerland, für den ich ja als Geschäftsführer arbeite, hat – nun schon bereits zum dritten Mal – an Interessierte Wildpflanzensamen für eigene Grundstücke verteilt und was soll ich sagen: es war der Hammer!
Als Kreisverband hatten wir ca. 2,5 kg regional-zertifiziertes Wildpflanzensaatgut-Sojaschrot-Gemisch zur Verfügung. Insgesamt ist eine Nachfrage von ca. 90 kg (!!!) bei uns eingegangen. Viele Anfragen kamen per Mail. Viele aber auch telefonisch. Ich habe allen persönlich geantwortet und versucht, möglichst viele zu bedienen. Ich musste die Ausgabemenge leider auf 50g (was für 5qm ausreicht) begrenzen, um das Kontingent fair zu verteilen. Die Grundstücksgrößen der Interessierten im HSK bewegten sich zwischen 2 qm und 2.000qm. Hätten wir genug Saatgut gehabt, um alle Nachfragen bedienen zu können, hätten wir eine Fläche von ca. 90.000 qm besäen können. Das sind mindestens 12 Fußballfelder! Ein Traumtor für den Artenschutz!
110 Personen aus dem ganzen HSK hatten nach Wildpflanzensamen nachgefragt. 55 davon konnten wir als Kreisverband bedienen. Ich habe allen, die nachgefragt haben persönlich geantwortet. Die Mitteilung, dass die Menge nicht zu verteilen an alle ausreichte, tat ich ungern, aber alle hatten Verständnis dafür. Viele haben zurückgeantwortet und sich mit uns über den Erfolg der Aktion gefreut. Einige haben zugesagt, uns Fotos zu schicken, wenn die Pflanzen zur Freude der Insekten, denn um die geht es ja, blühen werden.
Die Aktion geht auf den GRÜNEN Bezirksverband Westfalen zurück, der sie auf meinen Vorschlag hin ins Leben rief, nachdem ein erster Anlauf im Kreisverband Hochsauerland im Jahr 2018 sehr erfolgreich war. Ich bin begeistert und freue mich schon auf die Aktion im kommenden Jahr. Dann werden wir wahrscheinlich etwas mehr bestellen und den Modus ändern, um der nachfrage gerecht zu werden. Zumindest werde ich das gerne vorschlagen.
Mit Spannung warte ich auf die Ergebnisse des “Runden Tisches für den Artenschutz” im HSK, den ich durch die Aktion (und Dank der hohen Nachfrage nach Saatgut) angeregt habe. Die Flächen für Wilpflanzen sind nämlich offensichtlich da, die Wildpflanzensamen aber leider noch nicht. Und natürlich brauchen größere Grundstücke eine professionelle Betreuung.
Die Menschen wollen also einen Beitrag leisten für den Artenschutz – auch in Coronazeiten. Damit es auch in Zukunft allenorts summt und brummt. Nieder mit dem stillen Frühling!