Münster – Wer engagiert sich wo?

Wie viele Münsteranerinnen und Münsteraner sind ehrenamtlich tätig? Antwort: Fast die Hälfte. Und wo: in Kirche und Co., im Bereich Sport und Bewegung und im sozialen Bereich. Und jetzt kommts: von denen, die noch keinem bürgerschaftlichen Engagement nachgehen, wären dazu 31 Prozent „grundsätzlich bereit“. Das wirft die Frage auf, wie diese „fast Engagierten“ dazu motivieren kann und wie die Situation der „bereits Tätigen“ verbessert werden kann.

Jetzt aber mal Tacheles: 12,9 Prozent derjenigen, die den Fragebogen der Stadt beantwortet haben, sind im Bereich Kirche/im religiösen Bereich unterwegs. 12,2 Prozent im Bereich Sport und Bewegung und 11,3 Prozent im sozialen Bereich. Traurig aber wahr: im politischen Bereich engegieren sich es nur 3,5 Prozent, im Umwelt, Natur- oder Tierschutz engagieren sich nur 4,1 Prozent aktiv. In der Entwicklungszusammenarbeit sage und schreibe nur 2,9 Prozent.

Durchschnittlich wenden die die Leute 5,2 Stunden in der Woche für ihr Ehrenamt auf. 37 Prozent würden aber sogar noch mehr tun, wenn die Voraussetzungen stimmen würden. 40 Prozent wünschen sich mehr „persönliche finanzielle Unterstützung“, 39 Prozent wünschen sich „bessere Information und Beratung über Engagementmöglichkeiten“, 39 Prozent wollen „Absicherung durch Haftpflicht/Unfallversicherung“.

Was kann Münster tun, um bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen?

Natürlich mehr Werbung und bessere Öffentlichkeitsarbeit; das fordern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage ein. Der Begriff ehrenamtliches Engagement ist sehr abstrakt und kann vieles bedeuten. Manche Tätigkeitsbereiche wie beispielsweise Umweltschutz (Kröten über die Straße tragen?!) wecken womöglich bei den Menschen Vorurteile. Hier sollte die Aufklärung besser werden. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass viele EhrenämtlerInnen über ihren Verein, bzw. Trägerorganisation bereits versichert sind, so dass diese Forderung womöglich bereits erfüllt sein könnte, diese Information die Menschen aber nicht erreicht.

Wie geht es nun weiter?

Der Verwatlungsvorstand der Stadt Münster hat eine ressortübergreifende stadtinterne Arbeitsgruppe unter federführung der Geschäftsstelle Kommunale Stiftungen beschlossen. Diese soll Empfehlungen für eine kommunalen Engagementstrategie ausarbeiten. Außerdem soll besprochen werden, wie die Stadt Münster bürgerschaftliches Engegement fördern kann. Der Dialog mit Akteuren der Zivilgesellschaft soll gesucht und geführt werden. Doch was dabei herauskommen wird, ist noch unklar. Sicherlich ist die Definition des „bürgerlichen ehrenamtlichen Engagement“ in der Umfrage recht weit gefasst. Für mich ist die politische Frage in diesem Zusammenhang: welches bürgerliche Ehrenamt sollte städtisch gefördert werden? Wie kann diese Förderung effizient gestaltet werden? Wie können insbesondere Menschen für politische Arbeit begeistert werden?

Wo findet man gute Ehrenamtinfos?

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich im Internet gründlich informieren. Beispielsweise bei der Freiwilligenagentur Münster oder im Bürgernetz Münster.

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