Meine Schulzeit war nicht gerade meine schönste Zeit. Zumindest nicht gefühlt. Es gab Höhen und Tiefen. In kann mich an Mitschülerinnen und Mitschüler erinnern, denen es wesentlich schlechter ging. Es gab einen, der wurde von seinen Brüdern gequält, ein anderer hatte eine Mutter, die war in einer Sekte, ich kannte ganze Cliquen, die fuhren in Clubs in andere Städte und pfiffen sich sonstwas rein. Es gab auch Autounfälle und Tote.
Als sich meine Eltern scheiden ließen war ich noch auf der Realschule. Ich habe zwar den Abschluss geschafft und bin danach aufs Wirtschaftsgymnasium gewechselt; ich kam mit der Belastung zurecht, aber das hätte auch schief gehen können. Dann hätte ich einen gut ausgebildeten Sozialarbeiter gebraucht. Jemand der mal nachfragt, sich kümmert, mir “was abnimmt”. Ja, es hätte schief gehen können. Und bei manchen geht es das auch. Deshalb möchte ich den Wunsch aussprechen, dass es in Münster genug gut ausgebildete Leute gibt, die sich da reinhängen. Wir brauchen für Münster nicht nur genug Personal, sondern auch ein gutes Konzept mit bedarfsorientierter Schwerpunktsetzung.
Die Stadt Münster hat nun auf Antrag der Grünen eine Vorlage zur Beratung und Abstimmung gestellt, welche die Schulsozialarbeit in Münster ausbauen und neu ausrichten wird. Inklusion, der Übergang von der Schule in den Beruf, die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien, Kinder und Jugendliche in Armutssituationen sollen im Mittelpunkt stehen.
Wenn der Rat der Vorlage der Verwaltung (hier als pdf) zustimmt, wird es also mehr SozialpädagogInnen, mehr SchulsozialarbeiterInnen, mehr „Fallscouts“ und mehr Lernförderung geben. Doch reicht das, was in der Vorlage steht aus? Wie seht ihr das? Schaut euch die Vorlage an und schreibt eure Meinung!