Hans Frankenthal, 1943 als deutscher Jude gemeinsam mit seiner Familie von den Nazis in das Vernichtungslager Ausschwitz/Birkenau deportiert, wird dort zum medizinischen Versuchskaninchen und Zwangsarbeiter für die I.G. Farben. Als Überlebender kehrt er in seine katholische Heimatstadt Schmallenberg zurück. Er begegnet dort jenen Nazis, die trotz alledem in Amt und Würden bleiben. Und all denen, die das Eigentum jüdischer Familien stahlen. Zeitlebens kämpfte er gegen eine Erinnerungs- und Verdrängungskultur, die nicht nur das Leid der Lagerinsassen und das Ausmaß der Naziverbrechen ignorierte, sondern den Opfern jahrzehntelang eine unter diesem Umständen wenigstens ansatzweise annehmbare Wiedergutmachung vorenthielt. Eine lesenswerten Biografie eines wehrhaften Überlebenden und zum Glück standhaft gebliebenen Menschen. Gegen das Vergessen.
Hans Frankenthal ab Minute 2:18.
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