Die soziale Videoplattform „YouTube“, die in Deutschland rund sechs Millionen Nutzerinnen und Nutzer hat, hat ihre Richtlinien geändert. Videos mit angeblich werbefeindlichem Inhalt, die „sensible Themen“ und „umstrittete Ereignisse“ behandeln, werden nicht mehr „monetarisiert“, also nicht mehr an den Werbeeinnahmen von YouTube beteiligt. Konkret bedeutet das: YouTuberinnen und YouTuber, wie Florian Mundt alias „LeFloid“, die Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben, werden mit meinungsbildenden Inhalten kein Geld mehr verdienen. Betroffene YouTuber*innen berichten sogar von der Löschung ganzer Videos. Jörg Rostek vom Verein „Mehr Demokratie“ hält das für höchst bedenklich. Für ihn sind YouTuberinnen und YouTuber, die gesellschaftliche Themen anpacken und zur Debatte einladen, wertvoll für die demokratische Willensbildung.
Er erklärt: „YouTuber wie „LeFloid“ leisten einen wichtigen Beitrag zu unserer demokratischen Kultur, den Schminktipp-Videos leider nicht leisten und der ebenfalls finanziell honoriert werden sollte: sie tragen zur Meinungsbildung von Millionen junger Nutzerinnen und Nutzer bei und laden sie zur Debatte ein.“ Rostek ergänzt: „Wenn YouTube politisch engagierte Youtuberinnen und Youtuber nicht mehr finanzieren will, gefährdet das nicht nur deren Lebensgrundlage, sondern auch die Entwicklung YouTubes als soziale und kritische Medienplattform. Sicherlich ist YouTube ein gewinnorientiertes Google-Unternehmen, doch wenn seine Unternehmensführung ignoriert, dass das Politische nicht vom Sozialen zu trennen ist, könnte es sich auf dem Weg in die Kommerzialisierung selbst zerlegen. Es gibt keine unpolitischen Inhalte, sondern nur Inhalte, die über politische Sachverhalte schweigen oder von ihnen ablenken“, stellt Rostek klar.
- Kommentar von LeFloid: YOUTUBE KILLT MEINEN KANAL… das kann ja noch spannend werden…
- Und Youtube sperrt die Monetarisierung – Kuchen Talks #235
- Gronkh Video von YouTube gesperrt – HerrNewstime
- Internetseite von Mehr Demokratie NRW