Mir kam es so vor, als hätten wir im Gespräch mit Lewe und Möller offene Türen eingerannt. Nicht nur das der Oberbürgermeister unserer Fossil Free Gruppe in allen Punkten zustimmte (=Bedeutung des Klimaschutzes und der Notwendigkeit Finanzen aus Kohle-, Öl- und Gasunternehmen abzuziehen), er stellte auch eine Zusammenarbeit auf Bundesebene mit Tine Langkamp, der Bundeskoordinatorin, in Aussicht. Besonders gefreut hat mich, dass der Oberbürgermeister, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse (https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/kp0050.php?__kpenr=7040) ist, auch darauf hinarbeiten würde, Anlagengespräche mit Kundinnen und Kunden zu desinvestieren.
Die Ergebnisse des Gesprächs konkret:
- Arbeitskreis in Deutschen Städtetag und Resolution: wir haben vom Oberbürgermeister die mündliche Zusage, im Deutschen Städtetag darauf hinzuwirken, dass die deutschen Kommunen desinvestieren; also ihre Finanzen aus Kohle- Öl- und Gasinvestitionen abziehen. Dies könnte mit Hilfe eines Arbeitskreises oder einer Resolution geschehen, die die Bundesregierung aufruft, die Geldanlagerichtlinien für öffentliche Einrichtungen so zu gestalten, dass sie nur noch nach ethischen Gesichtspunkten ausgerichtet werden darf. Genauso wie das nun in Münster der Fall ist (Link zum Interview mit Otto Reiners, B90/Die Grünen/GAL Münster und Tine Langkamp).
- Divestment der Geldanlagen-Beratungssgespräche: Außerdem hat Lewe, der Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse ist, darauf hingewiesen, dass nicht nur öffentliche Einrichtungen, sondern auch Privatkund*innen desinvestieren sollten. Im Gespräch habe ich erwähnt, dass die Richtlinien der Anlagenberatung im Sparkassen-Zwei-Augen-Gespräch nicht nur den Sicherheitsaspekt berücksichtigen sollten, sondern auch den Aspekt der Nachhaltigkeit. So war es dann Lewe, der anregte, das in einem Modelprojekt für Münster auszuprobieren.
- Vernetzung: Der Oberbürgermeister möchte sich stärker mit der Fossil Free – Bundesebene vernetzen. Lewe möchte deshalb einen Kontakt zu Tine Langkamp herstellen und intensivieren.
Alles in allem war das Gespräch außerordentlich vielversprechend. Schnell traten wir in eine gemeinsame Planungsphase ein, die jetzt bald umgesetzt werden sollte. Denn was Münster packt, können andere Städte auch schaffen. Sie müssen nur ihr Geld umschichten, verhindern so unnötige finanzielle Verluste und helfen sich selbst, weil sie der Umwelt und der Nachhaltgikeit – und damit vor allem ihren Einwohnerinnen und Einwohnern – dienen.
Weitere Informationen zum Treffen zwischen Fossil Free Münster und Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) sind in der entsprechenden Pressemitteilung von Fossil Free Münster zu finden.