Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde und diejenigen, die es werden können,
vergangenen Freitag habe ich mir im Stadttheater Münster „Leonce und Lena“ von Georg Büchner angesehen. Gelesen hatte ich es vorher bereits zweimal – einmal als Schullektüre und einmal einfach so aus Neugierde, als ich mich mit Georg Büchner als Person beschäftigt habe – was unter anderem mit seiner Rolle als Revolutionär zusammenhing (Stichwort: „Hessischer Landbote“, siehe oben). Büchner hat mir immer imponiert. So viel Gefühl und so viel Mut. Schließlich habe ich auch den Woyzeck unter anderen Vorzeichen studiert und eher geschockt und betroffen als gerne angesehen (“Moral, das ist, wenn man moralisch ist, versteht ER”). Immer wenn ich Erbsen sehe, denke ich an den Woyzeck. Und das ist gut so.
Nun sah ich, wie gesagt, die Inszenierung im Stadttheater und ich bemerkte endlich, wie hart politisiert, spöttisch und antiautoritär das Stück ist. Davor hatte ich es eher als albern und kindisch empfunden. Wie konnte mir das nur entgehen?! Habe ich das etwa früher nicht bemerkt, weil ich selbst früher im Alter von 16, 18, kaum politisiert war? Welche Stücke habe ich bisher ebenfalls falsch eingeschätzt? Hoffentlich nicht viele.
Ich werde wohl in Zukunft noch öfter ins Theater gehen. 😉