Angesichts der zahlreichen Verkehrsunfälle tut ein Umdenken in Münsters Verkehrspolitik Not. Am 12. Juni 2015 fand das BÜRGERSYMPOSIUM RADVERKEHR – MÜNSTER 2025 statt. Hier einige interessante Stellen aus dem Symposiumsprotokoll:
“Der Anteil des Radverkehrs soll in den nächsten 15 Jahren von 40% auf 50 % gesteigert werden und die Radien der Einpendler, die das Fahrrad benutzen, soll von 8 km auf 20 km erhöht werden.”
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“In Bezug auf die Kunden des Einzelhandels wird zuweilen geäußert, dass Radfahrer weniger ein-kaufen als Autofahrer. Können Sie diesen Hinweis bestätigen?”
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“Beim einzelnen Einkauf ist dies ein richtiger Eindruck, bei genauem Hinschauen zeigt sich jedoch, dass Radfahrer in der Summe öfter, frischer und lokaler einkaufen als Autokunden. Für den Erhalt städtischer Strukturen haben sie somit eine besondere Bedeutung.”
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“Kritik am Parkverhalten der Radfahrer in Zusammenhang mit dem laufenden Umbau des Haupt-bahnhofes trifft die Falschen – es wird schlichtweg ein Fahrradparkhaus hinter dem Hauptbahnhof benötigt.”
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“Tempo 30 wird für die verschiedenen Verkehrsarten sehr unterschiedlich bewertet: Während es im Radverkehr oftmals als zu schnell bewertet wird, erscheint es Vielen im Kfz-Verkehr als zu lang-sam. An vielen Stellen ist jedoch Tempo 30 auch für den Kfz-Verkehr zu schnell.”
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“Für die meisten Straßen gilt aber, dass die ins-gesamt zur Verfügung stehende Fläche nicht vermehrbar ist, wenngleich man auch über eine Neuauf-teilung des Straßenraums nachdenken muss. Eine Verbreiterung der Radwege hat somit zwangsläufig zur Folge, dass der Verkehrsraum für den Autoverkehr knapper ausfallen muss und es somit auch zu Einschränkungen der Leistungsfähigkeit kommen kann.”
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“Idee: Aufhebung der Radwegenutzungspflicht: gute Radverkehrsanlagen werden ohne Gebotsschil-der angenommen; 80% fahren weiter auf dem Bord-steinradweg, die anderen 20% sorgen dafür, dass der KFZ-Verkehr langsamer und menschlicher wird; mehr Möglichkeiten, schnellen und langsamen Rad-verkehr besser abzuwickeln; Attraktivierung und Be-schleunigung des Radverkehrs, dadurch größerer Ra-dius für Radpendler; PKW werden nur unwesentlich behindert; Ängste schwächerer Verkehrsteilnehmer (Senioren, Kinder etc.) werden berücksichtigt.”
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“Idee: Umwandlung von PKW-Parkplätzen in Fahrrad-parkplätze (z.B. jeden 4. bis 5. PKW-Parkplatz). weniger Autoparkplätze; bessere Erreichbarkeit des Einzelhandels; weniger Konflikte mit Fußgängern durch weniger auf Gehwegen abgestellte Räder; PKW-Fahren wird unattraktiver; geringe Kosten, aber Ärger mit ADAC und Anliegern.”
http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/quarks/sendungen/auto-kopenhagen-100.html