(Die Rede hielten Leandra Praetzel und Roman Wyes).
heute findet passenderweise nicht nur der TTIP Aktionstag statt, sondern zur gleichen Zeit ein weltweiter Aktionstag gegen Fracking: Global Frackdown. Viele von euch wissen sicherlich, warum diese beiden Themen untrennbar miteinander zusammenhängen.
Denn wenn das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU verabschiedet wird, werden Konzerne, wie Exxon, die Fracking im Münsterland und anderenorts vorantreiben, kaum noch angreifbar sein. Denn Konzerne sollen Staaten verklagen können, wenn neue Umwelt- oder Sozialgesetze ihre Gewinnerwartungen schmälern. Energiekonzerne sollen sich die Erlaubnis zum Fracking erklagen können. Und genau das will die weltweite Kampagne Fossil Free verhindern.
Schon lange stehen fossile Unternehmen einem effektiven und verbindlichen Klimaabkommen im Wege. Fossil Free will nun, dass Investoren ihre Gelder aus der klimaschädlichen Kohle-, Öl- und Gasindustrie abziehen und somit die soziale und finanzielle Unterstützung für die weltweiten Klimakiller entziehen. Die Bewegung wächst und wird von Tag zu Tag stärker. Vor kurzem hat die Rockefellerstiftung bekannt gegeben von Kohle Öl und Gas zu deinvestieren. Großstädte wie Seattle und San Francisco haben ihren städtischen Haushalt schon vor einem Jahr von fossilen bereinigt. Vor kurzem hat die Kirche von Schweden dasselbe getan und vor erst 3 Tagen hat die erste Uni Europas – die Uni Glasgow – sich der Bewegung angeschlossen.
Es wird immer klarer das wie einen Ausstieg aus fossiler Energie brauchen. Allem voran einem Ausstieg aus der Kohle. Doch schon beim Atomausstieg verklagten die strahlenden Konzerne RWE und Vattenfall die Regierung wegen zunehmender Verluste durch den Ausstieg. Sollten TTIP und CETA zustande kommen, werden internationale Konzerne ähnliche Schritte gehen, um ihr gefährliches Geschäftsmodell sichern. Damit zerstören sie aber unser Klima und unsere Zukunft. Die Staats- und Regierungschefs sagen sie wollen nur Gutes für unsere Gesellschaft. Mehr Handel, Wachstum und Arbeitspläzte. Doch Wachstum kann nicht länger unser Kredo sein. Auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Resourcen, kann es kein unbegrenztes Wachstum geben.
Die Degrowth Bewegung hat in diesem Herbst gezeigt, dass es schon Alternativen zum Wachstumszwang gibt. Post-Wachstum ist nach der internationalen Konferenz in Leipzig in aller Munde. Es gibt also auch Atlernativen zu Freihandelsabkommen und wir müssen weiterhin dafür kämpfen, dass diese Gehör finden. Heute gehen viele Menschen auf die Straße, für mehr Demokratie, Transparenz, den Schutz von Umwelt- und Sozialstandards, gegen Fracking und für eine bessere Zukunft.
Wir wissen, dass wir es schaffen können. Wir werden weitermachen. Weltweit und in Münster. Wir wissen dass wir, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden, alle Brücken zur fossilen Industrie abbrechen müssen. Deswegen darf es auch kein Freihandelskommen geben. Nur dann können wir die nötigen Schritte in eine post-fossile, postwachstums Gesellschaft gehen. Das gute ist, dass wir nicht lange suchen müssen und hier vor Ort aktiv werden können. In Münster fordern wir das Ende von Investitionen in Kohle, Öl und Gas durch die Uni, die Stadt und den LWL.Wir bleiben aktiv und laden euch ein mitzumachen.
Hintergrundartikel der taz: “Geld abziehen, Klima retten.”