Im Jahr 2008 war ich noch Studierendenvertreter und wurde überraschend als jüngstes Mitglied in den Vorstand der Bürgerinitiative gegen den Bau einer „Musikhalle“ gewählt. Bis heute habe ich es nicht bereut. Es war mein erster Kontakt mit der Kommunalpolitik überhaupt und hat mich politisch nachhaltig geprägt. In den sechs Monaten zwischen Bürgerbegehren und Bürgerentscheid lernte ich nicht nur wunderbare Menschen kennen, sondern wurde endgültig Fan demokratischer Verfahren und Ereignisse. Ich habe Münster damals von seiner schönsten Seite kennengelernt und der erfolgreiche Bürgerentscheid hat zweifelsohne mit dazu beigetragen, dass ich heute von Münster nicht mehr lassen kann. Denn wenn man sich in einer Stadt politisch einbringt, dann ist es irgendwie auch „Deine“ Stadt. Und wenn man in einer Stadt Spuren hinterlässt, hinterlässt sie auch Spuren in einem selber. Egal ob man gewinnt oder verliert. Und wenn ich heute Befürworter*innen der „Halle für alle“ zufällig begegne, geben wir uns – ohne Vorbehalte – anerkennend die Hand.
Gez. Jörg Rostek
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