An dieser Stelle möchte ich zwei lesenswerte Kommentare erwähnen, die mir in den vergangenen Tagen in der Münsterschen Zeitung begegnet sind. Sie stammen von Jörg Gierse und Stefan Bergmann. Beide Journalisten schreiben über die Nachwehen des münsteraner Starkregens; der eine über die „neue Unsicherheit“, der andere über die „Unwetterhilfe“. Zwei Zitate:
Gierse, Jörg: Zwei Wochen nach dem Regen – Die neue Unsicherheit, MZ: „Bei uns zu Hause, das war immer klar, ist es ausgeräumt. Geordnet. Sicher. Das ist nun nicht mehr so. An diesen Gedanken werden wir uns gewöhnen müssen. Münster kann zum Notstandsgebiet werden. Ansatzlos, von einem Tag zum anderen. Die seit Jahrzehnten beworbenen Folgen des globalen Klimawandels: Da sind sie, nicht auf Karten und in Vorhersagen, sondern als nasse, zerstörerische, traurige Realität in unseren Kellern und Wohnzimmern.“
Bergmann, Stefan: Unwetterhilfe – Den Ärger vergessen, MZ: „Immer wieder wurde auch denjenigen, die vom Sozialamt Soforthilfe bekommen haben, der Vorwurf gemacht, sie bereicherten sich unberechtigt. Und um es einmal beim Namen zu nennen: Vor allem Ausländer seien dabei angeblich besonders erfindungsreich. Aber: Auch wenn nur fünf Prozent der Menschen Hilfe erschlichen haben, so haben sie doch noch 95 Prozent zu Recht bekommen. Wie oft deutschstämmige Münsteraner gegenüber ihren Versicherungen schummeln, wird seltsamerweise nie thematisiert.“